Ausreise & Ankunft

Tag 1 – Berlin, Amsterdam & Quito

Ziiiipp – der Reißverschluss meines Backpacks geht tatsächlich zu! Und das, obwohl ich Zelt und Luftmatratze, die beim ersten Packversuch noch außen hingen, jetzt in den Rucksack bekommen habe. Wie auch immer das ging, er ist zu! Aufatmen und Erleichterung macht sich in mir breit. Noch ein tiefer Atemzug und da ist sie: Vorfreude! Jetzt geht es wirklich los. Vom Ausreiseseminar zum Flughafen und dann ins Abenteuer Freiwilligendienst.

Lesedauer: 6 Min

Abfluuuuug!

Nach ein paar Umstiegen kommen alle Freiwilligen am Flughafen Berlin-Tegel an. Es ist Zeit genug für ein ausgedehntes Picknick mit allen Mann draußen vor der Besucherterrasse. Brot, Aufstrich, Käse, Kartoffeln, Karotten, Äpfel und Kekse stehen auf dem Speiseplan – es entstehen wilde Mixe, jede*r hat sein eigenes Rezept. Einfach genießen ist die Devise, schließlich sind es nur noch wenige Stunden gemeinsam. Und dann sind auch diese verflogen. Wir verabschieden uns mit herzlichen Umarmungen, vielen guten Wünschen und ein wenig Zeitdruck – und zack!  sind die Mosambikaner im Terminal verschwunden.

Uns Ecuadorianern steht nun die Nacht bevor. Wie kurz eine Nacht sein kann… mit spielen, spazieren gehen, letzten Telefonaten mit der Familie und essen vergeht die Zeit wie im Flug! Um 1 Uhr kommt dann doch etwas Müdigkeit auf, und wir schlafen noch kurz zwei Stunden. Ja, einfach so mit Schlafsäcken und auf Luftmatratzen am Flughafen – das fühlt sich verrückt an, in der Gruppe aber total schön :)

Abreise auf dem Flughafen Berlin-Tegel - vollgepackt mit Backpack und Rucksack

Aufstehen um 3:30 Uhr, denn um 4 Uhr wollen wir am Terminal sein (deswegen sehe ich vielleicht noch etwas zerknautscht aus auf dem Foto). Gerade stand ich noch in der Schlange mit meinem Backpack, einen Moment später sitze ich mit den anderen Freiwilligen im Flieger nach Amsterdam. Kurzer Aufenthalt und weiter nach Quito: mein erster Interkontinentalflug, 11,5 Stunden am Stück. Puh, das kann ganz schön langwierig werden. Da hilft Essen, Bewegung, verschiedene Filme und Austausch mit den anderen. Die Zeit, die eben noch verflog, scheint jetzt zu stehen. Und unter uns nur Wasser… Als dann endlich Land in Sicht kommt, geht alles wieder ganz schnell. Die Vorfreude ist so groß, dass es sich anfühlt als würde sie wie Blut durch meinen gesamten Körper fließen. Mit jedem Atemzug wird sie stärker: gleich bin ich wirklich in Ecuador!

Dort warten schon Andrea, Teffo, Tayron und Poly auf uns, gemeinsam geht es in eine Wohnung für heute Nacht und in eine Shopping-Mall, um ein paar Lebensmittel zu kaufen und Geld abzuheben. Kulturschock? Ne, sieht genauso aus wie bei uns. Sicher, dass ich gerade auf einem anderen Kontinent bin? Ich kann es noch nicht ganz fassen, es fühlt sich nicht weit weg an.

Am nächsten Morgen starten mein Projektpartner Urs und ich mit Andrea und Jose per Bus nach Caimito. Boah, was für eine Landschaft! Gefühlt ändert sie sich alle paar Kilometer, wunderschöne Landschaften ziehen an meinem Fenster vorbei.

Berge: Reise von Quito nach Caimito

Angekommen: Caimito

Nach 8 Stunden Busfahrt steigen wir leicht gerädert in Caimito aus. Ein Teil der Straße ist nicht gut in Schuss, und wir werden gut durchgeschaukelt – auch wenn es nur ein kurzer Abschnitt war, bleibt genau dieser im Gedächtnis. Mit all diesen Eindrücken geht es zum ersten Mal in das Haus, welches jetzt für ein Jahr mein Zuhause sein wird. Eine freundliche Frau und ein Hund warten auf uns, es gibt frischgekochtes Essen. Und boooaaahh, ich muss im Aromahimmel sein! Es gibt Salat, Fisch und gebratene Bananen (grüne, sie werden ‚verdes‘ genannt). Was für eine Geschmacksexplosion :)

Satt und glücklich falle ich ins Bett mit dem Moskitonetz, das noch mein bester Freund werden wird. Hier liest du, wie es sich in Caimito lebt.

Hat dir der Bericht gefallen? Was ist dir zu viel oder zu wenig? Gib mir gerne ein Feedback! 

Alles Liebe,
Anna-Lena

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