Und danach?
Ecuador und meine weitere Reise
Was ist nach meiner Rückkehr aus Ecuador passiert? Wohin hat mich das Leben geführt und was steht nun an? Komm mit auf eine kleine Zeitreise :-)
Lesedauer: 18 Min
2020 – die Rückkehr
Ok, dieser Artikel wird wieder persönlich. Und ich versuche mich kurz zu fassen.
Nach der plötzlichen Ausreise und Rückkehr nach Deutschland musste ich mich komplett neu sortieren. Die Welt war von einen Moment auf den anderen anders geworden – es gab Quarantäne, Maskenpflicht, geschlossene Geschäfte, Unsicherheit, Hamsterkäufe. Und kein Klopapier. Zur Sicherheit habe ich eine Rolle aus Ecuador mitgebracht ;-)
Oben: das letzte Foto bei der Abreise. Urs, Carlos und ich mit meiner Gastfamilie Gomez in Tonchigue.
Meine ursprüngliche Idee in Ecuador herauszufinden wie mein Leben zukünftig weitergehen soll, hatte ich zwar begonnen zu verfolgen, aber noch lange nicht abgeschlossen. So saß ich nun also in Deutschland, in dem zu der Zeit alles geschlossen war. Nach meiner freiwilligen Quarantäne (die Quarantäne-Pflicht wurde erst später erlassen) fing ich wieder bei der Bank an. An dieser Stelle möchte ich einen großen Dank an das Team und meine Kolleg:innen loswerden: ich habe mich in meiner ganzen Zeit als Mitarbeiterin immer sehr gut aufgehoben gefühlt. Ich denke es gibt nicht viele Arbeitgeber, die so weitsichtig und flexibel reagieren. Danke für die wunderbare Zeit! (Wie du der Formulierung entnehmen kannst, arbeite ich nun nicht mehr dort. Sei gespannt!)
Ok – und dann?
Die Sehnsucht nach Ecuador, in welchem ich mich zum ersten Mal richtig frei und energiegeladen gefühlt habe, ließ mich allerdings nicht los, ein Eingewöhnen in Deutschland fiel mir schwer. Also reiste ich sobald als möglich wieder zurück, nahm all meinen Jahresurlaub und verbrachte 6 Wochen in meinem ehemaligen Freiwilligengebiet. So nach und nach schärfte sich mein Wunsch nach einer Ausrichtung in die ökologische Nische. Im Frühjahr 2021, ein Jahr nach meiner Rückkehr, meldete ich mich dann für die Ausbildung zur Permakultur-Praktikerin nach der Holzer Methode in Österreich an. Und das war der Anfang für eine wundervolle Reise, der ich bis heute folge: ab Juni 2021 fuhr ich einmal im Monat nach Österreich, um Permakultur in all ihren Facetten zu lernen, zu begreifen und umzusetzen. Der Kurs geht noch bis Oktober 2022, und es gibt einiges zu lernen.
Oben: mein neues Projekt Gemüseanbau.
Währenddessen kam der Wunsch nach einem Studium immer wieder hoch – einmal im Leben studieren, in einer WG wohnen. Also sah ich mich bei den Studiengängen um, schrieb Prio-Listen, verglich Unis… Veranstaltete einen großen Aufriss, um ja das Richtige für mich zu finden. Seit Oktober 2021 bin ich nun immatrikuliert in den Studiengang „Ökologische Agrarwissenschaften“ an der Uni Kassel. Die Suche hat sich gelohnt: das Studium catcht mich mit allem, was es zu bieten hat. In der Kombination mit der Permakultur-Ausbildung und meinen kleinen Projekten ergibt sich ein wundervolles Bild.
Du möchtest mehr dazu wissen, welche Projekte jetzt anstehen? Dann behalte meinen Instagram-Kanal im Blick. Zukünftig werde ich diesen für den einen oder anderen Einblick nutzen :-)
Was genau bezwecke ich nun mit diesem Wechsel?
Von Bank zu Landwirt ist es ja thematisch doch nicht unbedingt sooo nah. Tja, das stimmt. Ich fühle das Thema Wirtschaft einfach nicht mehr – neben körperlichen Symptomen, die ich niemals auf mein Berufsleben zurückführte, war ich auch privat sehr unausgeglichen. In Ecuador fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen, und ein (Lebens-)Umbau stand an. Etwas, das einen Sinn auf dieser Erde hinterlässt. Keine Zahlen auf Papier oder am Bildschirm (wobei es bestimmt Menschen gibt, denen das Sinn gibt), sondern etwas Handfestes.
Wenn wir uns auf diesem Planeten umsehen, dann gibt es soviel zu tun, soviel zu erledigen, was vorher ohne das adäquate Wissen oder aus anderen Gründen (hui, Diskussionspotenzial!) vernachlässigt oder nicht gemacht wurde. Genau da möchte ich dabei sein – Landschaften erschaffen, die nicht nur dem Menschen dienen (und ausversehen den Boden aushungern oder Ökosysteme schwächen), sondern eine Win-win-win-Situation für Mensch, Tier und Natur schaffen. Wie gehen wir mit der Ressource Wasser um? Wie mit dem Boden? Wie mit der Ökosystemleistung? Wertschätzen wir all das, was um uns herum passiert? Und können wir Nahrungsmittel erzeugen, die Menschheit ernähren und gleichzeitig die Natur schützen und wiederherstellen? Diese Fragen treiben mich um, Tag für Tag. Und jetzt bin ich dabei die Hintergründe zu verstehen und Lösungen zu finden. Wow, was für ein geiles Thema! Spürst du auch das Kribbeln, die Gänsehaut?
Am Ende möchte ich, dass die Welt nach mir etwas besser ist. Dass es Plätze auf dieser Erde gibt, an denen Mensch, Tier und Natur miteinander im Einklang leben können, an denen es Wasser und Nahrung für alle gibt. Ob das geht? Lass es uns herausfinden :-) Was das aber für diese Website bedeutet: vielleicht bleibt sie bestehen und wird Stück für Stück umgebaut. Oder ich schließe sie in Zukunft. Klar ist das alles noch nicht – aber in Findung :-)
Was denkst du darüber, welche Impulse kommen dir beim Lesen des Textes?
Alles Liebe,
Anna-Lena
Hallo Lena,
räume gerade meine Mails auf ;) jetzt mal das hier gelesen. Ist ja einiges passiert. Ich kenne noch jemand der/die von Bank auf Landwirt gewechselt hat. (der/die weil hat sich „umbauen“ lassen und ist glücklich damit)
Der Kurs geht noch bis Oktober 2022, und es gibt einiges zu lernen.
Fehlerteufel mit den Jahreszahlen oder?
Seit Oktober 2021 bin ich nun immatrikuliert in den Studiengang „Ökologische Agrarwissenschaften“ an der Uni Kassel.
Lass das man hier laufen. Auch wenns mal dauert, weil ich viel unterwegs bin, irgendwann lese ich es dann.
Dann behalte meinen Instagram-Kanal im Blick.
Ich versuche Dich da mal zu finden.
Facebook ist alt. :(
Insta Privat aber ich frage an.
Gruß und lass von Dir hören
Martin